Mein Sport
Mein Onkel hat meine Mutter und mich im Alter von 8 Jahren das erste Mal zu einem Eishockeyspiel der Kassel Huskies mitgenommen und mir hat es gleich sehr gut gefallen. Ich wollte auch unbedingt Eishockey spielen und habe so lange gequängelt, bis ich meine Mutter überreden konnte, wenigstens einmal zum Eislaufen gehen zu dürfen.
Als die Eislaufzeit zu Ende war, wollte ich gar nicht mehr vom Eis gehen, wollte drauf bleiben.
Ein paar Jahre lang bin ich jeden Samstag zur normalen Eislaufzeit und zur Eisdisco gegangen und konnte sehr gut eislaufen, allerdings habe ich habe seit dem Kleinkindalter in Schauenburg/Hoof beim Kinderturnen mitgemacht, später dann, ab dem 6. Lebensjahr, beim TV Hoof geturnt, was ich auch sehr erfolgreich und mit Begeisterung gemacht habe.
Meine Mutter wurde Anfang 2008 auf die Inlinehockeymannschaft der Pinguine Baunatal aufmerksam, die sogar eine Jugendmannschaft hatte. Sie hat sich gedacht, mich einmal zum Probetraining mitzunehmen, was mir auch sofort sehr gut gefallen hat. Daraufhin habe ich mir eine gebrauchte Ausrüstung gekauft und im März 2008 haben mich meine Eltern beim Inlinehockey angemeldet.
Gleich in meiner ersten Saison hatte ich auch schon meine ersten Erfolge: die erste Deutsche Meisterschaft und das erste Tor gegen Vellmar hatte ich im Sack.
Die Kombination Geräteturnen/Inlinehockey hat sich in der ersten Saison sehr gut vertragen, bis ich in der zweiten Saison an einem Samstag ein Auswärtsturnier in Hanau und am nächsten Tag den zweiten Rundenwettkampf in Hoof hatte.
Ich war so fertig, dass ich von 4 Leistungsübungen 2 völlig versemmelt und abgebrochen habe. Somit war der Anfang vom Ende geschrieben.
Ich hab mir sehr schwer getan, mit dem Turnen aufzuhören, aber es ging nicht mehr anders.
Dafür ging es aber beim Hockey aufwärts - ich habe mich in der Mannschaft durchsetzen können, zumal ich nicht das einzige Mädchen war.
Ich habe meine Tore und Vorlagen machen können, meist auch wie ich es wollte.
Beim Eishockeyschauen wurde ich dann mehrmals angesprochen, ob ich nicht auch Hockey spielen würde. Diese Frage habe ich bejaht und wurde daraufhin gefragt, ob ich nicht bei der Damenmannschaft der Kassel Huskies, den Ice Cats, spielen wollte.
Natürlich war ich total begeistert von dieser Idee, aber meine Eltern waren es nicht, weil sie der Meinung waren, beim Dameneishockey wird auch mit Körperkontakt gespielt, was aber nicht der Fall ist.
Ich habe meine Eltern regelrecht weitergenervt, bis ich im Oktober 2010 das erste Mal mit einer Freundin zum Eishockeytraining gehen durfte.
Es folgte eine kleine Pause vom Eishockeytraining, weil meine Eltern es nicht mehr erlaubt haben.
Meine ehemalige beste Freundin hat im Januar 2011 auch einige Male beim Probetraining mitgemacht und zu der Zeit stand eine Filmaktion von und mit RTL Hessen an, wo ich natürlich dabei sein wollte
Da ich noch keine 18 Jahre alt und auch noch nicht angemeldet war, war es Pflicht, dass ein Elternteil bei dem Videodreh dabei sein musste. Das große Los hatte natürlich meine Mutter gezogen. Ich habe ihr schon so einiges vom Probetraining erzählt und ihr auch nicht zu viel versprochen.
Damals war ich in der 10. Klasse, also in der Abschlussklasse, und wollte ein gutes Abschlusszeugnis, zumindest das anstehende Halbjahreszeugnis, haben.
Ich habe meine Eltern zum Glück so lange bequatschen können, dass ich die ersten Halbjahreszeugnisnoten bekomme und mich dann anmelden durfte. Gesagt, getan: ich durfte mich anmelden. Seitdem bin ich ein fester Bestandteil der Ice Cats.
Den Ligabetrieb konnten wir erst in der Saison 2012/13 aufnehmen, da wir erst zu diesem Zeitpunkt genug Spielerinnen für eine Ligameldung zusammen hatten.
Im Dezember 2012 ging meine Abmeldung bei den Pinguinen Baunatal und die Anmeldung beim TSV Dörnberg in der Landesliga ein.
Im November 2012 und Januar 2013 habe ich die ersten Sichtungslehrgänge für die Damen Inlinehockey Nationalmannschaft bestritten, was ich meiner Meinung nach auch recht gut gemeistert habe. Nach einer gemeinsamen Übernachtung in Düsseldorf/Rath im Januar 2013 haben wir nach dem Training und Spiel gesagt bekommen, wieviel die WM in Anaheim, Kalifornien, für uns Spielerinnen kostet.
Leider war es für mich nicht möglich, innerhalb von einer Woche 1.300 Euro aufzubringen und musste schweren Herzens absagen.
Im November 2013 wurde ich dann für einen Sichtungslehrgang für die Saison 2014 eingeladen. Im Juni/Juli 2014 fand die Toulouse, Frankreich wieder ohne mich statt.
Ich habe nach einigen Zwischenfällen während und nach dem Sichtungslehrgang endgültig "die Faxen dicke" und gebe nach. Ich werde mir meinen Traum vorerst nicht erfüllen können.
Das ist zwar sehr schade und im Nachhinein ärgern meine Mutter und ich uns auch über den Aufwand, den wir betrieben haben, um dann doch absagen zu müssen oder abgesagt zu bekommen.
Ich nehme so einiges aus diesen Lehrgängen mit und hoffe, es auch weiterhin irgendwie nutzen zu können.
Ein weiterer Schicksalsschlag war für mich die Abmeldung des TSV Dörnberg aus dem Trainings- und Spielbetrieb. Mitte Dezember 2013 stand fest, dass der TSV Dörnberg vorrübergehend nicht mehr in der Landesliga Nord spielen wird, weil zu wenige Spieler für den Spielbetrieb zugesagt hatten.
Seitdem musste ich eine Zwangspause im Inlinehockey machen, weil einfach kein finanzierbarer Verein in meiner Nähe war.
Allerdings wurde ich im April 2015 auf die Skaterhockeymannschaft "Brakel Blitze" aufmerksam und habe bemerkt, dass sie auch eine Damenmannschaft im Spielbetrieb angemeldet haben. Da ich schon jemanden kannte, der dort spielt, habe ich ihn sofort ausgequetscht und mein Entschluss stand fest: ich will dort spielen!
Gesagt, getan - ich wurde noch vor meinem ersten Probetraining in der Kabine mit den Worten "Ich hoffe doch, dass Du hier bleibst und Dich anmeldest" begrüßt, anstatt "Hallo, ich bin die ..."
Nach dem Training wurde mir sofort ein Anmeldeantrag in die Hand gedrückt und alles weitere für die Spielerlizenz erklärt. Zwei Wochen später war ich lizenziert und hatte am 2. Mai 2015 mein erstes Spiel mit der Damenmannschaft in Iserlohn und wir wurden mit einem grandiosen 1:6-Sieg belohnt. :-)
Die Freude, endlich eine Sommerbeschäftigung gefunden zu haben, wurde mir allerdings sehr schnell wieder genommen. Ich konnte aufgrund der Prüfungsphase meiner Ausbildung keine Zeit mehr auftreiben, regelmäßig 140 Kilometer zum Training zu fahren, was dementsprechend ebenso meinen Geldbeutel sehr belastet hat. (Meine Ausbildung geht definitiv vor!)
So habe ich Anfang April 2016 nach einigen Differenzen innerhalb der Mannschaft kurzentschlossen meine Abmeldung geschrieben, sie direkt abgegeben und mich für die laufende Saison zurückgezogen.
Durch etliche Facebookbeiträge bin ich seit Anfang 2016 auf die Herren Inlinehockeymannschaft der Phoenix Fuldabrück aufmerksam geworden und habe gesehen, dass einige Bekannte dort auch spielen. Nachdem ich mit einigen Spielern intensiver geschrieben habe, wurde ich zum Probetraining eingeladen. Das erste Probetraining habe ich am 15.04.2016 absolviert und mir hat es gut gefallen. Es war wirklich sehr befreiend, wieder einen Puck am Schläger zu haben, wenn ich auf Inlinern stehe. Desweiteren ist die Entfernung zur Halle mit 10 Kilometern ein absolutes Träumchen!
Trotz einigen negativen Aspekten (Trainingszeit Freitagabends um 20:30 Uhr und kein Geld) habe ich mich für die Anmeldung entschieden und bin nun ein fester Bestandteil desTeams.
To be continued... Stand 27.09.2016